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Guten Tag!Wenn das Motorrad und Reisen Deine Hobbies sind, dann bist Du hier richtig.Diese Seiten entstanden vor vielen Jahren einmal aus der Idee Reiseberichte - die ja nach einem Urlaub sowieso von mir angelegt werden direkt auf der Tour zu verfassen in auf dem Weg liegenden Internet-Cafés oder Unterkünften mit Internet-Zugang - Facebook und Smartphones gab es damals ja noch nicht. Die Bearbeitung nach dem Urlaub wird hierdurch erleichtert, Eindrücke sind frischer und geraten auch nicht so schnell in Vergessenheit und alle diejenigen, die nicht mitfahren konnten, können sich so über meine/unsere Erlebnisse noch während der Abwesenheit informieren. Auch freue ich mich natürlich, wenn ich unterwegs von euch etwas hören - besser lesen - kann z.B. im Gästebuch. Das darf natürlich auch benutzt werden, wenn ich wieder zuhause bin.
Nachdem mittlerweile viele Bilder früherer Reisen digitalisiert sind, entschied ich, auch diese teilweise hier zu veröffentlichen. Zu einigen lagen ja auch schon Reisebeschreibungen vor, zu anderen gibt´s leider oft nur bruchstückhafte Erinnerungen. Einige Bilder blieben auch ohne Text - Beteiligte wird´s nicht stören!
Eine kurze Benachrichtigung wäre auch schön, falls Links nicht mehr funktionieren oder nicht mehr aktuell sein sollten. Es wünscht euch immer eine Handvoll Asphalt unter dem Reifen PS.: Dass ich mittlerweile nicht mehr in Wissel wohne, haben wohl schon die meisten mitbekommen ;-) Trier ist zu meiner neuen Heimat geworden, doch der Seitentitel bleibt unverändert. Was gibt's Neues?09.09.2017 Fahrt in den Süden der InselBild: eines der vielen wilden Schweine hier auf Korsika Am Freitag haben wir mal wieder einen Strandtag eingelegt mit Baden und viel Lesen. Wir waren wieder am ca. 5 km östlich von Ile Rousse gelegenen Abschnitt und haben hier ein letztesmal das schöne Wetter bei einer leichten Brise genossen. Wir waren jetzt bereits eine Woche auf Korsika und wollten am nächsten Tag den Standort zu wechseln, um auch noch den Süden der Insel zu erkunden. Irgendwie war uns abends dann schon recht wehmütig, diese wunderbare Gegend mit ihren hübschen Dörfchen zu verlassen. Auch konnten wir uns nicht vorstellen, noch einmal eine so urige Unterkunft zu bekommen. Doch die Unterkunft bei Levie im Süden war bereits gebucht, und so hieß es denn am nächsten Tag: Zelte abbrechen und aufsatteln. Auf zu neuen Ufern! Gegen halb neun kamen wir dann heute morgen los. 188 km sollten es bis zu unserem Ziel im Süden sein. Die Strecke bis Corte im oberen mittleren Teil der Insel kannten wir ja bereits. Zunächst wieder durch den "Kuhstall" auf der 197, dann auf dem recht zügig befahrbaren Teil bis Corte. Hier heißt es dann zunächst tanken. Denn ab hier sollte man wohl lieber nicht bis in die Reserve hinein fahren. Die folgenden Abschnitte auf der Karte sehen nämlich so aus, als wenn es ab jetzt wieder durch viel Wildnis geht. Die Straße schlängelt sich durch die kleinen Bergdörfchen. Hinter jedem Vorsprung gibt es immer wieder neue spektakuläre Ausblicke. Die Ortsdurchfahrten sind oft so eng, dass Autofahrer anhalten müssen, um einen entgegenkommenden Bus oder Lastwagen abzuwarten. Auf einem Hügel vor dem Monte d'Oro tauchen die Überreste des Fort von Pasciola auf. Ein Grund für einen kurzen Stopp bevor es weiter geht nach Vivario. Hier zweigen wir dann nach Süden hin ab auf die 69. Wir waren zunächst versehentlich der Straße in Richtung Ajaccio (Westküste) bis hinter dem Col de Vizzarona (1163 m) gefolgt und mussten deshalb wieder einige Kilometer zurück fahren. Die vielen tollen Ausblicke in diesem Inselteil lenken einfach immer wieder ab ![]() Die Strecke führt von hier aus nach Ghisoni, von wo aus es auf den Col der Verde auf 1289 m geht. Natürlich halten wir auch hier wieder an, um den Ausblick zu genießen und um uns etwas auszuruhen. Ein mächtiger Baumstamm bietet sich als Unterlage zum Ausstrecken geradezu an, doch wir haben die Rechnung ohne das wilde Schwein gemacht, das offenbar gemerkt hat, dass wir etwas leckeres zu essen dabei haben. Es will uns einfach nicht in Ruhe lassen und hat uns schnell zur Weiterfahrt überredet. Auch auf dem Col de la Vaccia (1193 m) halten wir kurz an. Bis zu unserem neuen Zuhause für die nächste Woche in Levie sind es nur noch ca. 30 km. Beim 2. Versuch erreiche ich tatsächlich den Vermieter und wild auf mich einredend - natürlich auf Französisch - versucht er mir den Weg zur Ferienwohnung zu erklären. Warum denken eigentlich alle Franzosen, nur wenn man ein paar Worte sprechen kann, dass man dann auch alles verstehen kann? Ich habe jedoch nach häufigerem "Je n'ai pas compris!" in etwa eine Ahnung wohin ich fahren muss. Und tatsächlich haben wir es dann auch gegen 15 Uhr endlich gefunden - unser neues Heim. Die Wohnung ist 1A Spitze! Mit allem Drum und Dran, natürlich WLAN, und dazu auch noch werden wir mit einer vorbereiteten Schinkenplatte samt Baguette, Wein und Bier empfangen. Was will man mehr? Hier werden wir es wohl auch wieder sehr gut aushalten. Am Abend sind wir mit einem kostenlosen Shuttle-Bus in den Ort Levie gefahren. Die Zugangsstraßen sind an diesem Wochenende alle gesprerrt, da dann hier ein Mittelalterfest stattfindet. Wir kommen gerade rechtzeitig an, um noch zu sehen, wie Gaukler, Zauberer und andere Fabelwesen in ihren bunten Kleidern durch den Ort ziehen und das Volk begeistern. Der Ort ist an diesem Wochenende autofrei, überall liegen Heu und Pferdeäpfel auf der Straße, die Leute sind oft bunt in mittelalterlicher Tracht unterwegs und es herrscht ein ausgelassenes fröhliches Treiben. Auch die Kinder haben ihren Spaß und laufen mit Armbrüsten, Pfeil und Bogen,, Schwertern und Schilden herum. Eine sehr schöne Stimmung liegt über dem Ort und wir freuen uns über den gelungenen Abend. Und natürlich auch über den schönen Tag auf dieser wild fantastischen Insel. Hier einige Eindrücke des Tages - Eintrag kommentieren 07.09.2017 InlandstourenBild: Schweinereien in Korsika Die 30 km lange Fahrt, die von Ponte Leccia auf der D147 ins Asco-Tal führt, folgt dem Fluss in eines der abgelegensten Gebiete Korsikas. Gesäumt von Lavendel, Eichen und Erlen führt die Straße durch steile schmale Schluchten. Die überwiegend ältere Bevölkerung lebt davon, Käse und Honig herzustellen. Davon zeugen auch die Bienenstöcke, die in den von Wacholder überwucherten Felsen stehen. Vorbei an Kiefern und Lärchen schraubt sich die Route immer weiter bis auf 1450 m Höhe. Die bunt in neuesten Outdoor-Klamotten gekleideten jungen Leute neben einem Kleinbus wollen wohl gerade eine Wander- oder Klettertour unternehmen. Das Gebiet ist dafür hier sehr bekannt. Die Hochebene des Niolo liegt eingekeilt zwischen hohen Bergen und engen Schluchten und galt lange als eine der entlegensten Gegenden Korsikas. Das hat einen einfachen Grund: Rund um die das Niolo wimmelt es nur so von Zweitausendern. Vor allem die Viehzucht hat im Niolo Tradition: Nicht nur freilaufende Hausschweinen begegnet man im Niolo auf Schritt und Tritt, sondern auch einer Unzahl an Schafen und Ziegen. Deren Milch wird auch heute noch zu einem weichen und sehr würzigen Rohmilchkäse verarbeitet. Wir erreichen den Col de Vergio. Die Passhöhe liegt auf 1477 Metern und gilt als der höchster Gebirgspass der Insel. Da viele Wandertruppen den Col de Vergio als Treffpunkt mit den Nachschubmannschaften nutzen, ist man hier selten allein. Als wäre das atemberaubende Panorama auf das korsische Hochgebirge und den Calacuccia-See im Niolo nicht schon Attraktion genug, hat man hier 1984 eine 6 Meter hohe und 25 Tonnen schwere Monolithstatue des Christkönigs des korsischen Bilhauers Noël Bonardi errichtet. Hinter dem Pass durchfahren wir ein Meer aus Lärchen, Kiefern, Tannen und Buchen. In der Luft liegt der süße Duft der Laricio-Schwarzkiefern. 45 m hoch und bis zu 200 Jahre alt können die Bäume werden. Bei Evisa lassen uns ein Hinweisschild und viele parkende Autos auf unserem Weg anhalten, um mal zu schauen, was hier geboten wird. Die Cascade d'Aitone sollen nicht weit entfernt zu sehen sein, Wasserfälle, die in natürlichen Felsbecken mit kristallklarem Wasser aufgefangen werden. Doch manchmal sollte man einfach mal nachdenken, bevor man sich wie blöde einer Herde anderer Touristen anzuschließt, um sich die "nur" 650 m entfernten Wasserfälle anzuschauen. Und so bietet sich uns dann auch nur ein Rinnsal, das nach einer langen Trockenperiode den Felsen heruntertröpfelt. Nunja, war ein schöner Spaziergang. Inmitten von Zweitauendern erreichen wir die Spelunca-Schlucht, die einst von den Flüssen Aitone und Tavulella gegraben wurde. Einige Abenteuerlustige wandern durch die weite Schlucht mit dem orangeroten Gestein auf einem steilen Serpentinenpfad. Der Weg soll schon von den Römern angelegt worden sein. Immer wieder begegnen wir an diesem Tag wilden Schweinen, die meist in Horden die Gegend nach Kastanien durchforsten. Aber auch Ziegen gibt es hier natürlich, die uns hier oben immer wieder über den Weg laufen. Irgendwann haben wir das Inland durchfahren und erreichen den Badeort Porto, der eingebettet in grüne Hänge und Steilwände im gleichnamigen Golf liegt. Wir machen einen Bogen um den Touristenort und steuern direkt den Col de Palmarella an. Ab hier führt uns die 81durch eine sehr kurvirge Inlandstrecke über Suare nach Calenzana. Die letzten etwa 50 km zu unserer Unterkunft ziehen sich. Eigentlich eine zum Motorradfahren sehr reizvolle Strecke, doch wir sind beide müde und gefüllt mit so vielen neuen Eindrücken, dass wir das letzte Stück zurück nach Occhiatana überhaupt nicht so richtig genießen können. Und dabei sind wir heute nur gut 220 km gefahren! Wieder mal ein sehr schöner Tag... Hier einige Eindrücke - Eintrag kommentieren 06.09.2017 Zum Künstlerdorf PignaBild: am Strand vor Ile Rousse Heute haben wir das kleine Künstlerdorf Pigna besucht. Mit seinen knallblauen Fensterläden, den engen Gassen und zahllosen, kleinen Geschäften und Handwerker-Ateliers ist ein echtes Schmuckstück. In den 1960er Jahren drohte der Ort, der einst von Landwirtschaft und Viehzucht lebte, auszusterben. Heute kann man sich in den prächtig renovierten, engen und natürlich autofreien Gassen in unzähligen Boutiquen verlieren und kunstvolle Töpferwaren, liebevoll von Hand bemalte Spieluhren, Schmuck, Lebensmittel und Musikinstrumente kaufen. Den Rest des Tages haben wir dann am Strand vor Ile Rousse verbracht. Ein etwas fauler Tag ![]() Hier einige Eindrücke des Tages - Eintrag kommentieren 05.09.2017 Corte und das andere KorsikaBild: vor der Festungsanlage in Corte Heute wollen wir uns Corte im Herzen der Insel anschauen. Auf der N2197 geht es wieder hinter Belgedère hinein ins wilde Hinterland. Zunächst auf der Strecke, die uns vor wenigen Tagen noch auf der Hinfahrt so begeistert hat. Die mit dem Geruch nach Kuhstall. Immer wieder Hinweisschilder auf Rutschgefahr, hier allerdings nicht durch Eis oder Schnee, sondern durch Kuhfladen, die immer wieder auf dem Weg liegen, oft mit ihren Produzenten in der Nähe. Diese lassen sich in der Regel nicht von Auto- oder Motorradfahrern wie uns irritieren und käuern desinteressiert weiter, auch wenn sie manchmal im Weg sind. Wir durchfahren eine atemberaubende Umgebung mit üppigen Wäldern und fruchtbaren Tälern, vorbei an mächtigen Bergen und derzeit meist ausgetrockneten Flüssen. Hoch aufgeschichtetes Schwemmgut vor den Brücken macht deutlich, dass es hier im Winter und der Regenzeit wohl ganz anders aussehen wird. Auch Corte ist natürlich für viele andere Touristen eines der Highlights ihres Urlaubs. Entsprechend geht es dann auch zu, als wir auf den geschichtsträchtigen Altstadtgassen unterwegs sind. Wir stellen das Motorrad in der Nähe des Plance Paoli ab, wo die Statue des korsischen Freiheitskämpfers Pasquale Paoli steht, und komme an vielen kleinen Cafés, Studentenkneipen und –lokalen vorbei. Touristen aus aller Herren Länder drängeln sich mit uns durch die engen Gassen der Altstadt. Hoch über uns auf einem steilen Felsen wacht die Zitadelle über den Ort. Vom Belvedère aus genießen wir noch den großartigen Ausblick bevor wir dem ganzen Spuk wieder den Rücken kehren. Wir schlagen für die Rückfahrt einen etwas anderen Weg weiter östlich abseits der Hauptstraße ein und gelangen wieder in das Korsika, das wir viel lieber sehen: verlassene Straßen und abgelegene Bergorte. Nur hin und wieder einige Kühe auf der Straße oder eine Ziegenherde, der wir geduldig bis zu ihrem Stall folgen. Immer wieder führt der Weg bergab und bergauf auf bis zu 890 m, vorbei an Wiesen, Olivenhainen und Kastanienbäumen.. An einer vom Wasser zerstörten Brücke halten wir im Schatten an, um etwas zu essen. Nur wenige Fahrzeuge kommen auf der laut mit Holzbohlen klappernden Behelfsbrücke an uns vorbei. Man grüßt sich und dann sind wir wieder alleine. Wie ruhig es dann auf einmal wieder ist! Bald jedoch haben wir wieder den quirligeren Küstenstreifen bei Ile Rousse erreicht. Wir müssen noch irgendwo Holzkohle, carbon du bois, kaufen, denn heute Abend wollen wir grillen. Hier einige Eindrücke des Tages - Eintrag kommentieren Einträge: 178 - Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 |
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