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Abfahrt-Wissel.de
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    Im Jahr 2000 waren wir zur Hochzeit von Coskun und Aleyna in der Türkei eingeladen. Bericht einer Motorradtour

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    Bericht und Bilder der 1. Schnuppertour hinein in die Karpaten

    Auf Ölspuren durch die Alpen

    Bericht über eine 2wöchige ca. 5.000 km lange Motorradtour durch die Alpen

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    Zum Frühjahr in die Toskana

    Bericht über eine 2wöchige Motorradtour in die Abruzzen

    Süd-Türkei ´96

    ... Mit einer Fähre ging es ab hier hinüber nach Griechenland und anschließend hinein in die Türkei, wo ich meinem Freund Coskun einen Besuch abstatten wollte.

    Wüste Erlebnisse in Nordafrika

    Zu viert sind wir von Februar bis April 1992 mit zwei Motorrädern und einem alten VW-Bus durch Marokko und Algerien bis hinunter ins Hoggar-Gebirge unterwegs

    Türkei ´91

    Zum drittenmal sollte es per Motorrad in die Türkei gehen.

    Süd-Norwegen

    durch die Telemark vorbei an Schleusen, Fjorden und Kanälen

    Island ´89

    Auf zwei Motorrädern vier Wochen im Land der Gletscher und Geysire unterwegs

    Portugal ´89

    Bilder von den Osterferien in Portugal

    Jahreswechsel ´88 in Schweden

    Mit Freunden und einem ETZ 250-Gespann in einem Ferienhaus in Süd-Schweden

    Auf ein Wiedersehen in der Türkei

    ... oder, wie wir ein Motorrad aus den Fängen des türkischen Zolls befreiten und wieder zurück mit nach Deutschland nahmen - eine Reise im Mai-Juni 1988

    Türkei ´87

    Alleine losgefahren und nach der Rückkehr um viele Freunde reicher

    England '85

    Stationen einer 2wöchigen Motorradtour durch England und Wales bis hinauf nach Schottland

    der irischen Küste entlang

    Bilder einer Motorradtour, die uns im Uhrzeigersinn über die Insel führte. Zu zweit auf einer XS 400

    Wo die Nacht zum Tage wird: eine Fahrt zum Nordkap

    Erinnerungen an eine 3wöchige Motorradreise im Juli 1980 mit Jürgen hinauf zum Nordkap

     

    Nordafrika 92

    Zu viert sind wir von Februar bis April 1992 mit zwei Motorrädern und einem alten VW-Bus durch Tunesien und Algerien bis hinunter ins Hoggar-Gebirge unterwegs gewesen.

    Karte: unsere Route

    An einem Donnerstag sollte die Reise nach einem Zwischenstopp bei Alex und Petra in Heimertingen starten. Nach einem knappen Frühstück machte ich mich daran, die XT aufzupacken. Die Kette wurde auch noch ein vorerst letztesmal geschmiert. Bis ich dann schließlich abfahrtbereit war, war es tatsächlich halb eins. Es war ein kalter aber trockener Tag und ich beschloß daher den gut wärmenden, aber nicht wasserdichten alten Thermoboy ohne übergezogene Regenkombi anzuziehen.

    In Ziegelhausen wegen Geldabhebens angekommen, wollte der Geldautomat nur 1000 DM rausrücken. Jetzt im nachhinein weiß ich, dass ich damit locker durch den gesamten 6wöchigen Urlaub gekommen wäre, doch ich wollte vorsichtshalber etwas mehr mitnehmen. Also schlug ich bis zur Öffnung um 14 Uhr die Zeit tot mit Einkaufen. Die haben mich nicht schlecht angeguckt, wie ich da mit meinem Bärenkostüm vor dem Schalter stand. Danach konnte es wirklich endlich losgehen über Sinsheim auf die BAB bis Weinsberg. Ab hier lag Schnee. Ich fuhr dann über Löwenstein, Mainhardt, Gaildorf über sehr schöne Straßen, häufig mit Kehren, in denen es manchmal ein wenig glatt war. Von Schwäbisch Gmünd, Heubach, Heidenheim ging's dann wieder auf die BAB 7 bis Marktoberdorf. Es war gegen halb 7 als ich nach ca. 350 km endlich bei Petra ankam, wo wir den Abend mit Spaghetti und Fernsehen beschlossen.

    Freitagabend kamen dann Alex und noch einige andere Freunde von ihm mit und wir spielten nach dem Abendessen noch bis halb drei Uhr morgens. Es fing gerade an leicht zu schneien als ich bei meinen Freunden aufbrach. Ab der Schweizer Grenze hörte es dann glücklicherweise jedoch wieder auf. Ich kaufte eine Vignette und dann konnte es weitergehen. Trotz der Handprotektoren war es jedoch irgendwann so kalt, dass ich in ein Restaurant gehen wollte zum Kaffeetrinken. Aber es hatte ausgerechnet von vier bis sechs Uhr geschlossen. Also bin ich die 130 km bis zum San Bernardino schnell durchgefahren in der Hoffnung, dass es ab dort endlich wärmer sein würde. Dabei habe ich mir leichte Erfrierungserscheinungen an den Fingerkuppen geholt, d.h. bis fast zum Urlaubsende hatte ich darin kein Gefühl. Während der Fahrt habe ich sie zwar immer bewegt, aber eine Griffheizung hätte mir besser getan. Daraus sollte ich für die Folgejahre lernen!

    Gegen halb sieben war ich dann am verabredeten Treffpunkt, der Tankstelle in Bellinzona/Italien angekommen. Vereinbart war neun Uhr und so bin ich in meinem Bärenkostüm in das Restaurant gegangen, wo ich nach einem kleinen Frühstück sehr mit dem Schlaf zu kämpfen hatte. Ich hatte dabei ein bisschen Schiss vor dem Verschwinden der XT unten auf dem Parkplatz, so dass ich immer ein Auge offengehalten habe.

    Kurz vor neun erschien dann zuerst Reini auf seiner TT und bald darauf auch Stefan und Achim, die uns in ihrem VW-Bus in den folgenden Wochen begleiteten sollten. Es folgte ein kurzes zweites Frühstück, anschließend wurde getankt und bis zum Eintreffen in Genua legten wir nur noch einen etwas längeren Zwischenstopp ein. Auf den letzten Kilometern bis Genua war die Temperatur erträglicher geworden und wir fuhren wir auf einer schnellen Straße mit oft zweispurigen Serpentinen durch eine tolle Gegend.

    Warten auf die Fähre am Hafen von Genua

    Bild: Warten auf die Fähre am Hafen von Genua

    Im Hafen hieß es dann zunächst Warten. Autokolonnen mit Unmengen und Un-Höhen von Gepäck auf dem Dach konnte man hier bestaunen. Meine 3 Mitfahrer haben sich an die Schalter gestellt während ich auf die Fahrzeuge aufgepaßt und zeitweise den versäumten Schlaf der vergangenen Nacht nachgeholt habe. Gegen halb neun Uhr abends lagen wir vier dann bereits auf dem Schiff in einer Vierer-Kabine im Bett.

    Ab Mittag des folgenden Sonntags wurden dann die erforderlichen Zollpapiere vorkontrolliert. Dabei wurde festgestellt, dass ich keine amtlich bestätigte Vollmacht für mein Motorrad, das auf Martina zugelassen war, dabei hatte: "Procuration n'est pas legalisé!!"

    Sechs Wochen wollten wir Nordafrika erkunden. Spröde und abweisend war es jedoch zuerst, so als wollte es mich nicht haben. Es hatte wie erwartet mit Ärger an der Grenze zu Tunesien begonnen. Der Zöllner mochte mich partout nicht ins Land lassen. "Le cachet, le cachet" rief er und fuchtelte mit den Papieren herum. " Wo ist der Stempel?" Das Problem: Die XT war auf Martina zugelassen. Ich besaß zwar eine Vollmacht, die hier jedoch offenbar nicht genügte. Nach Hinterlassung von etwas Bakschisch bekam ich dann schließlich einen Stempel, der nur Transit nach Algerien bis zum 24.2.92 erlaubte.

    Wir steuerten zuerst den Campingplatz in Nabeul an, den Achim noch von seiner ersten Reise her gut in Erinnerung hatte. An der ersten Tankstelle im Ort erkundigten wir uns danach. Man wußte hier leider nur wenig und auch ein zweiter Befragter ließ keine Hoffnung aufkommen. Als wir die Hauptstraße erreicht hatten, setzte Achim's Erinnerung wieder ein. Gegen Ortsende war´s, in Richtung Hotel Jasmin und dort links ab. Gegen halb zehn hatten wir es geschafft und konnten anschließend im angegliederten Restaurant noch Essen gehen.

    Am darauffolgenden Montag lernten wir ein Schweizer Ehepaar auf dem Platz kennen, das zum wiederholten Male in Algerien unterwegs war. Sie schenkten uns eine selbst erstellte sehr gute Landkarte mit vielen Detailangaben nachdem wir ihnen unsere Reiseplanung erzählt hatten. Sie gaben uns den Tip, die alte Franzosenpiste (Quargla - El Golea), die auch auf der Karte beschrieben wurde, zu benutzen. Der Einstieg zur Piste solle in der Ortsmitte Quargla hinter einer Müllkippe sein.

    Noch vormittags fuhr ich mit Reini die 75 km nach Tunis. Wir wollten zur Deutschen Botschaft, die wir kurz vor Ende der Öffnungszeit um zwölf Uhr erreichten. Eine Beglaubigung für meine Fahrzeugpapiere wollten sie mir jedoch nicht ausstellen, sondern verwiesen mich an den ADAC von Tunis, dessen Büro um halb drei öffnete. Dort angekommen wollten natürlich alle gern helfen, waren aber nicht befugt. Wir fuhren zur Post, wo ich den  ADAC Deutschland anrufen wollte. Es meldete sich jedoch niemand. Wir fuhren noch einmal zur Deutschen Botschaft, wo ich erneut den Sachverhalt schilderte. Aber "man würde ja gerne helfen, aber das Land und überhaupt die Leute usw..."

    Wieder im Hafen von Tunis suchte ich erneut das Zollamt auf. Nach einer halben Stunde erhielt ich dort wenigstens eine Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis für Tunesien bis Ende April . Am nächsten Tag verließen wir dann Nabeul.

    unser Übernachtungsplatz

    Bild: unser Platz zur Übernachtung

    Nach Geldwechsel in Kairouan fuhren wir in Richtung Gafsa. Ab hier wurde die Landschaft bergiger. Olivenhaine säumten den Weg. 77,5 km vor Gafsa fuhren wir rechts ab in einen Feldweg, der durch Olivenhaine führte, die von Kakteenhecken abgegrenzt wurden. Hier wollten wir uns an diesem Abend niederlassen. Zwei Jungs kamen vorbei und fragten, ob wir Wasser bräuchten. Etwas später kam auch noch der Bauer mit seinem Auto vorbei, der auf unser Befragen gegen unsere Übernachtung in freiem Gelände nichts einzuwenden hatte. Wir verbrachten eine sehr kalte Nacht unter absolut klarem Sternenhimmel.

    Am darauffolgenden Mittwoch verlief der Weg von Metlaoui-Moulares nach Redeyef. Vor der Grenze zu Algerien trafen wir die 4 bayrischen Motorradfahrer wieder, die wir schon auf der Fähre gesehen hatten. Sie wollten sich hier eine Ruinenstadt im Grenzgebiet anschauen. Am Grenz-Polizei-Posten sind sie weitergefahren, wir haben jedoch den Fehler gemacht, uns dort austragen zu lassen und hatten somit nicht mehr die Gelegenheit uns die Ruinenstadt anzuschauen. Denn danach mussten wir hinter der Polizeistation rechts abbiegen hin zur Grenze. Kurz hinter dem Abzweig folgte zunächst die tunesiche Zollstation, wo Achim ausführlichere Untersuchungen vermeiden konnte, indem er den Inspektoren einige Dosen Bier schenkte.

    Direkt hinter dem Zoll ging´s dann rechts ab durch ein trockenes Flußbett, in dem Reini seinen ersten Sturz in Afrika erlebte, aber zum Glück ist nichts kaputt gegangen. Die algerische Grenzpolizei lag hinter einem Berg jenseits des Flussbettes. Nach Erledigung der erforderlichen Grenzformalitäten (zum 3.mal an diesem Tag das ewig gleich aufgebaute Formular aus dickem Papier in DIN A 5 oder kleiner) füllten wir unsere Wasservorräte auf und waren nach Passieren des Schlagbaums auf algerischem Gebiet. Die Piste führte zum ca. 8 km entfernten Zoll, bestehend aus 2 Hütten, in denen wir abgefertigt wurden. In der ersten Hütte wurden die Personalangelegenheiten abgewickelt , in der zweiten mussten  Fahrzeuge und Wertgegenstände deklariert und eine Devisenerklärung ausgefüllt werden. Das Ganze Procedere mit Geld vorzählen und Versuchen, die Gültigkeit meiner Procuration zu erklären, dauerte mehr als drei Stunden und so war es nach der Kontrolle des Busses bereits dunkel. Am Zoll traf noch ein vollbepackter Radfahrer aus Korea ein, der ohne größere Probleme sehr schnell abgefertigt wurde. Wir übernachteten auf einem Steinhügel abseits der Hauptstraße bei einem wieder sehr klaren Himmel und niedrigen Temperaturen.

    abseits der Hauptstraße

    Bild: Frühstückskaffee abseits der Hauptstraße

    Gegen halb acht waren wir bereits alle wieder aufgestanden. Da es sehr windig war, konnten wir unseren Drachen steigen lassen, der schnell zwei kleine Jungs anlockte, die uns warmes Brot mitgebrachten hatten. Wir bedankten uns mit Bonbons und Kugelschreibern. Bald danach kam wahrscheinlich deren Vater und brachte vier Eier mit. Die angebotene Jeans befand er zu klein, er ließ sie über einen der Kleinen zurückgeben, und so bekam er dafür ein T-Shirt von mir. Wir waren bald danach wieder unterwegs und kamen durch ein Phosphat-Bergbau-Gebiet. Da heute Feiertag war, waren Banken geschlossen. Durch steppenartige Wüste fuhren wir in Richtung El Qued.

    Gegen halb vier trafen wir auf die RN1, von der wir nach 7 km links abbogen in einen Palmenhain. "In dieser Gegend wird nicht das Wasser zur Palme, sondern die Palme zum Wasser gebracht. Große, künstlich angelegte Hohlformen erschließen den unterirdischen Wasserstrom. Sie weisen im Grundriß stromlinienförmig mit ihrer Längsachse in die Richtung des vorherrschenden Ostwindes. Zäune aus Palmwedeln verhindern, dass sich die gewaltigen Sandfrachten der Stürme im Inneren dieser Anbauschüsseln ablagern. Nicht zuletzt deshalb ist die Größe dieser fruchtbaren Inseln begrenzt. Sie zu bauen, erforderte die Arbeit von Generationen, sie zu erhalten, allein mit Hilfe von Eseln, unendliche Gedult, zumal der Grundwasserstrom sinkt und die Schüsseln deshalb immer tiefer gegraben werden müssen. Aber die Datteln, die in den Trichtern reifen, sind von höchster Qualität." Hier tankten wir Wasser und konnten per Kanister auch warm duschen.

    unterwegs zur Oase El-Qued

     Bild: unterwegs zur Oase El-Qued

    Auf der Weiterfahrt zur Oase El-Qued, der Stadt der tausend Kuppeln, zeigte sich uns die Wüste von der schönsten Seite. Le sable - der Sand - war von jetzt an unser hartnäckiger, ständiger Begleiter. Es gab keine Stelle an uns, in uns, um uns, die er nicht besetzt hielt, jede Intimsphäre mißachtend. Auch beim Essen meldete er sich knirschend zwischen den Zähnen. Seine Allgegenwart machte die unzähligen Warnschilder "Attention! Sable" an den Straßen eigentlich überflüssig. Was wohl auch der Wind fand, hatte er doch viele Schilder einfach zugeweht.

    Noch vor dem Aufstehen am nächsten Morgen sitzen zwei Jungs neben meinem Zelt, sich mit einem kleinen Feuer wärmend. Einer von ihnen hatte eine dicke Blase am Hinterkopf hinter dem Ohr. Auch sie wollten Kulis. Nachdem sie lange bei uns gewesen waren, sind sie plötzlich ganz schnell weg gewesen. Reini's Sonnenbrille auch.

    Mit Achim fuhr ich dann in Richtung El Qued, um Geld zu tauschen. Da jedoch islamischer Sonntag war, kehrten wir erfolglos zurück und verbrachten den Tag mit Fahrzeugpflege.

    Entfettung der Kette

    Bild: Die Kette musste entfettet werden.

    Schwarzkäfer

    Bild: Schwarzkäfer

    Ein besonders auffallendes Wüsteninsekt ist der Schwarzkäfer. Er ist dämmerungsaktiv. Bei der Futtersuche in den Morgen- und Abendstunden sieht man die Käfer oft zu Hunderten ihre Panzerkettenspuren im sandigen Gelände ziehen. Auch ihnen hilft die schwarze Farbe beim raschen Aufwärmen in der Morgenkühle. Da sie jedoch ihre Farbe nicht wechseln können, müssen sie sich an heißen Tagen schon vormittags wieder in den Sand einbuddeln. Am späten Nachmittag erscheinen sie erneut zur Futtersuche, vergraben sich aber rechtzeitig, ehe die Kälte der Nacht sie erstarren läßt. Nachmittags erschien noch ein Ziegenhirte, der Datteln und Ziegenmilch brachte. Wir boten ihm dafür unsere Schokoplätzchen und Tee mit Zucker an, was ihm offensichtlich nicht so gut schmeckte.

    Nach dem Frühstück am Samstag fuhren wir zunächst zum Wassertanken im Palmenhain einige km zurück.

    El Qued

    Bild: El Qued

    Danach  gelangten wir bald nach El Qued, wo wir den Typen mit dem alten Ford Granada Kombi wiedertrafen, den wir vorher schon auf der Fähre gesehen hatten. Während Stefan und Achim loszogen um Geld zu wechseln, warteten Reini und ich vor einem Krämerladen. Drei Motorräder aus Deutschland standen davor. Ihre Fahrer befanden sich auf dem Heimweg und konnten uns noch einige wertvolle Hinweise über den Straßenzustand verschiedener Pisten geben.

    Nachdem wir feststellen mussten, dass die Banken immer noch geschlossen waren, fuhren wir weiter durch eine Bilderbuchwüste nach Touggourt. Der Ort liegt in einer großen Datteloase und ist Verwaltungszentrum mit ca. 35000 Ew., Endpunkt einer Eisenbahnlinie aus dem Norden und wichtiger Umschlagplatz für Güter aller Art, die von hier ab auf Lkw weiter in die Sahara transportiert werden. Am Ortsrand  fanden wir bald Hotel und Campingplatz. Den Abend verbrachten wir alle im Foyer des Hotels bei laufendem TV und Doppelkopf.

    Am Sonntagmorgen ließen wir Stefan im Hotel als Pfand zurück und fuhren zu dritt mit dem Bus in die Stadt zum Geldwechsel. Vor dem Schalter sprach uns ein Einheimischer an, ob wir auch eine gültige Versicherung der Fahrzeuge hätten. Anschließend lud er uns zu Kaffee und Tee ein. Er war an vielen Dingen, die wir im Bus mitführten sehr interessiert, wollte um alles handeln  und wir wurden ihn schließlich erst nach Abgabe einer meiner Jeans als Dank für seine Bemühungen los. Heiß begehrt sind auch Batterien, Kassetten, Kugelschreiber ("Donne moi un stylo!"), kleine Schreibblocks, aber auch Hemden, Schuhe, Hosen, Konserven, Zucker oder Süßstoff für den Tee.

    Wir fuhren nach Ouargla, eine der größten Datteloasen am nördlichen algerischen Sahara-Rand mit etwa 40000 Ew.


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    4 Kommentare - Kommentar eintragen
    Hans-Joachim 29.02.2024
    Hallo Telli, schön , dass man die Tour auf deiner Homepage nachlesen kann. Es bleibt so doch besser in Erinnerung. Ich wollte Dir auch noch Fotos von der Tour schicken. Ich finde die alten Dias nicht, sie können aber nicht weg sein… Ich melde mich nochmal.
    Achim 13.12.2023
    Hallo Telli,
    diese Reise war wirklich ein Highlight! Ich würde so eine Tour auch gern nochmal machen. Algerien scheidet da wohl aber aufgrund der politischen Verhältnisse aus. Wir konnten uns ja 1992 dort noch völlig frei bewegen! Manche Strecken sind jetzt, soviel ich weiß, wenn überhaupt, nur mit einem „Guide“ zu befahren.
    Schön, dass Du unsere Tour nochmal so ausführlich auf Deiner Homepage beschreibst. An manche Dinge, die Du schilderst, kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern. An den zeitweisen Verlust eines Motorrads inklusiv Fahrer kann ich mich aber noch sehr gut erinnern 😉
    Stefan und ich hatten im VW- Bus auch ein Tagebuch dabei, wir haben fast jeden Tag Eintragungen vorgenommen. Auch meine erste Saharatour (Jahreswechsel 86/87) war in dem Heft dokumentiert. Leider ist dieses Tagebuch auf dem Postweg (Stefan hat's mir nach der Tour zugeschickt) verloren gegangen. Die Post hat zu der Zeit gerade gestreikt….sehr ärgerlich….
    Gibt es das Motorrad mit dem Du unterwegs warst noch? Müsste jetzt auch ein Oldtimer sein.
    Übrigens, kam mir beim Zerlegen meines Busses für die Restaurierung aus allen möglichen Ecken Saharasand entgegen. Kein Wunder nach so einer Tour….Wann fahren wir wieder los? Der grüne T2 ist startklar…. (siehe vw-bulli.de) Liebe Grüße aus Wunstorf! ACHIM
    Reinhold 13.12.2023
    Hallo Achim,
    falls du noch Fotos in besserer Qualität haben solltest, schicke sie mir doch bitte mal zu.
    Reinhold 11.12.2023
    Sahara erprobt und komplett erneuert. Unter

    https://www.vw-bulli.de/geschichten/sahara-erprobt-und-komplett-restauriert-hans-joachims-treuer-t2

    findet ihr einen Bericht zu Achims treuen T2, der uns auf der Reise begleitet hat.

     

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