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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerä¤t einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und 'zack'! ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 564 vom 12.11.2025Eine Motorradtour entlang des Westwalls
Bild: Überreste des Westwalls – ständige Begleiter am Wegesrand
Heute ging es für mich von Trier aus auf eine herbstliche Motorradtour Richtung Aachen, wo ich Utz und Martina besuchen wollte. Der Tag startete Trier mit dichtem Nebel – die Stadt lag wie eingehüllt unter einer weißen Decke, die Sicht oft nur wenige Meter weit. Doch je höher ich aus der Ebene hinausfuhr, desto eindrucksvoller wurde die Atmosphäre: Über den Tälern hingen dichte Wolkenfelder, die im Licht der Morgensonne wie graue Wattebänke an den Hängen klebten und dem Aufstieg nach Norden einen fast mystischen Charakter verliehen.
Bild: Nebel über den Tälern kurz nach der Abfahrt In der Eifel zeigte sich das Wetter endlich sonnig, zwar noch etwas kühl – kaum 10 bis 11 Grad. Die Landschaft ist hier rauer, weitläufiger und geprägt von tiefen Buchenwäldern, die jetzt im Spätherbst in dunklen Rottönen und Braunschattierungen stehen. Ich machte noch einen Abstecher zum Tanken nach Vianden auf der luxemburgischen Seite. Danach näherte ich mich immer näher der belgischen Grenze. Überreste des Westwalls – ständige Begleiter am Wegesrand Die Region zwischen Schnee-Eifel und Nordeifel ist ein großflächiger Grenzkorridor, der über Jahrzehnte militärstrategisch geprägt war. Der frühere Westwall zog sich auf weiten Teilen meiner Route wie ein stummer Schatten durch die Landschaft. In den Wäldern liegen zahllose Panzersperren — die typischen „Höckerlinien“, auch Drachenzähne genannt. Manche stehen frei auf Wiesen, andere sind halb in den Boden gesunken oder von Moos überwuchert.
Bild: In den Buchenwäldern wirken sie fast gespenstisch: massive Betonblöcke, zwischen Laub und Wurzeln verborgen, teils in langen Reihen über hunderte Meter. Zwischendurch tauchen alte Bunkerreste auf, mit aus dem Beton ragenden Stahlarmierungen. Manche sind eingestürzt, andere erstaunlich gut erhalten. Entlang der belgischen Grenze wechselt das Bild zwischen offenen Wiesenflächen, verstreuten Höfen, Photovoltaikfeldern und immer wieder Abschnitten, in denen die Überreste des Westwalls wie stumme Zeugen zwischen Bäumen stehen. Die Dörfer entlang dieser Route haben ihren ganz eigenen Charme: hohe Buchenhecken um viele Grundstücke, dunkle Schieferdächer, Häuser aus grobem Feldstein – ein uriger Stil, der perfekt in die hügelige Eifellandschaft passt. Am frühen Nachmittag erreichte ich schließlich Tina und Utz in Aachen-Brand – gerade rechtzeitig zum versprochenen Kaiserschmarrn. Nach einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag gemütlich vor dem Fernseher ausklingen.
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