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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 175 vom 24.02.2021Unter falschem VerdachtNach der Hochdruckreinigung meiner GS an der Waschstraße in Trier-West tat sich gestern einfach nichts mehr beim Druck auf den Anlasserknopf. Keinen Mucks machte die GS, nicht mal das Klicken des Anlasserrelais unter dem Tank war zu vernehmen. Ich vermutete, dass das Relais jetzt wohl das Zeitliche gesegnet hatte - es war immerhin noch das originale verbaut. Der Anlasser selbst funktionierte. Dies kann man überprüfen, indem man mit einem Kabel wie auf dem Bild zwei der Relaisanschlüsse auf der Grundplatte - ich weiß jetzt auf die Schnelle gerade nicht ihre Nr. - miteinander verbindet. Der Anlasser sprang daraufhin sofort an. Na, wenigstens war der nicht kaputt ;-) Jetzt musste ich nur schnell den Tank wieder aufsetzen und die Vergaser wieder fluten, damit das Motorrad nicht wieder ausging.
Bild: Behelf zum Starten der R100GS Und es ging natürlich wieder aus. Beim Rechtsabbiegen musste ich an einer Kreuzung die Vorfahrt gewähren, passte einen Augenblick nicht auf. Und schon war das immer noch nicht auf Betriebstemperatur tuckernde Moped wieder ausgegangen. Moped auf den Bürgersteig geschoben und die ganze umständliche Startprozedur also noch einmal: Benzinhähne zu, Sitzbank ab, Tank ab, Verbindungskabel an die Kontakte am Relais-Sitz halten, um den Motor wieder zu starten, dann schnell wieder Tank drauf, Benzinhähne auf und den Rest wieder einpacken. Und dabei immer drauf achten, dass das Standgas nicht zu tief absackt... Zuhause angekommen, fiel mir dann ein, dass ich ja auch das Lichtrelais zum Anlasserrelais hätte umfunktionieren können. Funktioniert normalerweise einwandfrei. Hab´ ich dann tatsächlich auch gemacht, doch nichts geschah. Funkstille. Warum funktionierte das nicht? Zufälligerweise fand ich dann nach längerem Suchen in meinem Fundus noch ein anderes Startrelais. Nun, jetzt aber sollte das Moped doch wohl endlich wieder ganz normal anspringen! Pustekuchen! Tat sie aber nicht. Kein Mucks. So ein Mist.
Bild: die verschiedenen Relais auf der rechten Seite des Rahmens der R100GS links oben: Lichtrelais, Mitte oben: Blinkrelais, rechts (rot): Spannungsregler, links unten: Startrelais Vielleicht sollte ich auch mal den Kupplungsschalter untersuchen? Dazu löste ich die Steckverbindung des Kupplungsschalters mit dem Hauptkabelbaum unterhalb des Tanks und überbrückte mit einem kleinen Draht die beiden Kontakte der kabelbaumseitigen Buchse. Ich simulierte so also einen gezogenen Kupplungshebel, der ja Voraussetzung ist beim Startvorgang, wenn ein Gang eingelegt ist. Tatsächlich sprang das Motorrad endlich wieder wie gewohnt an und tuckerte dankbar vor sich hin. Hat mal wieder etwas länger gedauert, der Ursache auf den Grund zu kommen. Aber ich hab´s gefunden. Der Kupplungsschalter war verschmutzt und schwergäng geworden. Und wenn er dann klemmt, schaltet er nicht auf Durchgang. Eigentlich ganz einfach.
Bild: Überbrückung des Kupplungsschalters mit einem Draht Da fährt man ein Motorrad bereits viele, viele Jahre, hat bereits das meiste selbst durchrepariert, und doch gibt es manchmal immer noch etwas, das im Pannen- und Schaden-Repertoire noch nicht aufgetaucht ist. Auch das gehört für mich eindeutig zum Motorradfahren mit dazu. Zum Glück ist die Technik an so einem 33 Jahre alten Motorrad noch gut verständlich und überschaubar. Und hier ist der Bösewicht: Bild: Kupplungsschalter der R100GS
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