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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 519 vom 12.06.2025Tag 27: Von Bukarest nach Cârtisoara über den Transfagarasan – 10 Bären und eine Legende von Straße (264 km)Bild: Bärenbegegnungen auf der Passstraße Transfagarasan
Karte: die Fahrstrecke Heute führte mich meine Route von der lauten Hauptstadt Bukarest nach Cârtisoara – 264 Kilometer insgesamt, wobei der Reiz des Tages ganz klar im zweiten Teil der Strecke lag. Die ersten gut 150 Kilometer bis Curtea de Arges waren ehrlich gesagt ziemlich zäh: dichter Verkehr, viele Baustellen, endlose Ortsdurchfahrten mit Geschwindigkeitsbegrenzungen – und landschaftlich war das Ganze auch kein Highlight. Viel Asphalt, viele Autos – wenig Inspiration. Bild: viele Baustellen Doch dann kam der Wendepunkt: Hinter Curtea de Arges beginnt die berühmte Passstraße Transfagarasan, die sich in Serpentinen durch die Karpaten windet. Jeremy Clarkson nannte sie mal „die beste Straße der Welt“ – und ich verstehe jetzt, warum. Der Transfagarasan – Rumäniens spektakulärste StraßeDie Straße wurde in den 1970er-Jahren unter Ceaucescu erbaut – als strategisches Militärprojekt –, und durchquert das Fagaras-Gebirge, den höchsten Teil der Südkarpaten. Auf 90 Kilometern verbindet sie Curtea de Arges im Süden mit Cârtisoara im Norden. Der höchste Punkt liegt auf 2.042 Metern – am Bâlea-Pass – und ist nur in den Sommermonaten befahrbar, meist zwischen Juni und Oktober. Bild: auf dem Transfagarasan Was die Strecke so besonders macht, ist die Kombination aus fahrerischer Herausforderung, landschaftlicher Dramatik und perfektem Kurventanz: enge Kehren, teils ohne Leitplanke, lang gezogene Rampen, dunkle Tunnel, steile Felswände und grandiose Panoramen. Immer wieder passiert man Wasserfälle, Hochalmen, dichte Wälder und kristallklare Bergbäche. Besonders spektakulär ist der Blick von oben auf die Nordrampe mit ihren unzähligen Serpentinen, die wie von Hand in die Landschaft gezeichnet wirken. Wer Kurven liebt, kommt hier auf seine Kosten – aber es ist auch eine Strecke, bei der man nicht einfach „durchrauschen“ sollte. Immer wieder lohnt sich ein Stopp, sei es am Vidraru-Stausee, an kleinen Aussichtspunkten oder am Tunnel vor dem Pass – mit fast 900 Metern der längste Straßentunnel Rumäniens. Bild: auf dem Transfagarasan Und dann war da noch etwas anderes, das diesen Abschnitt unvergesslich gemacht hat … Begegnungen der anderen Art: 10 Bären auf einer StraßeIch hatte zwar gehört, dass es in Rumänien viele Braunbären gibt – aber dass ich auf einer einzigen Strecke gleich zehn sehen würde, hätte ich nie erwartet. Bild: Mein 1. Bär auf dem Transfagarasan Der erste Bär saß plötzlich auf der Mauer einer leichten Linkskurve – auf meiner Straßenseite. Ich war so überrascht, dass ich fast vergaß, weiterzufahren. Kurz darauf, vor einem Tunneleingang, tauchte der nächste Bär auf – diesmal mit zwei Jungtieren! Es folgten weitere: ein schlafender Bär am Straßenrand, einer, der sich vom Knattern einer Harley nicht im Geringsten stören ließ, und ein anderer, der sich von der Beifahrerin eines italienischen Wohnmobils mit einer Orange (!) füttern ließ. Das ist streng verboten – und gefährlich. Leider halten sich viele Touristen nicht daran. Ein Wort zu den Bären in RumänienRumänien beherbergt die größte Population von Braunbären in Europa außerhalb Russlands – schätzungsweise 6.000 Tiere. Die Karpaten bieten mit ihren dichten Wäldern und abgelegenen Regionen den idealen Lebensraum für diese majestätischen Tiere. Doch durch den wachsenden Tourismus, insbesondere auf bekannten Routen wie dem Transfagarasan, werden die Bären zunehmend an Menschen gewöhnt – meist durch Fütterung, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Also bitte: Abstand halten, nicht füttern, und vor allem – respektvoll beobachten. Ausblick auf morgenMein Plan für morgen: den Karpatenbogen in nordnordwestlicher Richtung weiter erkunden – diesmal möglichst auf kleinen Nebenstraßen, abseits der großen Verkehrsadern. Ich hoffe auf spannende Strecken, einsame Waldabschnitte und viele schöne Fotomotive. Die Kamera liegt bereit, und nach dem heutigen Tag bin ich gespannt, ob mir erneut tierische Begegnungen bevorstehen. Bis morgen! ![]()
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