Dies ist ein Bericht über eine Reise im Juni/Juli 2003, die uns gegen den Uhrzeigersinn rund um die Ostsee führte. Zu zweit auf einem Motorrad ging es zunächst nach Polen und von hier aus hinein ins Baltikum. Es folgten dann einige Tage in St. Petersburg, bevor es durch Finnland bis hinauf zum Polarkreis ging. Entlang der malerischen schwedischen Küste führte die Rückfahrt, wobei der Weg auch ein kurzes Stück durch Dänemark verlief. 25 Tage und 8453 km später standen wir mit unserem Gefährt wieder vor unserer Haustür und waren um viele Eindrücke und Bekanntschaften reicher.

Übersicht über den Reiseverlauf

Entlang der finnischen K�ste in Richtung Norden

Samstag, 12.07.03, heutige Strecke: Porvoo - Helsinki - Lahti - Heinola - Hartola - Joutsa ... zur �bersicht

Gegen 10 Uhr waren wir nach einem ausgiebigen Fr�hst�ck am gro�z�gigen B�ffet des Hotels startklar.

Hafen Helsinki

Im Hafen herrschte ein reges Treiben. Fische und Gem�se wurden zum Teil von den Schiffen aus verkauft. Auch noch viele andere Touristen waren mit uns unterwegs durch diese sch�ne Ecke Helsinkis.

Die Uspenski-Kathedrale liegt auf einem Felsen am westlichen Ende der Halbinsel Katajanokka im Zentrum von Helsinki und fiel uns durch ihre vergoldeten Kuppeln sofort ins Auge. Wir gingen den kurzen Weg hinauf, und hatten von hier oben eine sehr gute �bersicht �ber Markt und Hafen. Zur Zeit ihrer Errichtung war die weithin sichtbare Kirche ein deutliches Symbol der russischen Herrschaft �ber Finnland. Heute geh�rt sie zu den wichtigsten Sehensw�rdigkeiten der finnischen Hauptstadt.

versteckte Kamera in Helsinki

Auf dem weiteren Weg zum Nicolaidom auf dem Senatsplatz sahen wir diese in einem Blechvogel versteckte Kamera.

Von der Unioninkatu-Stra�e liefen wir zum Nicolaidom hinauf. Der Dom steht auf einem steinernen Fundament zu der eine monumentale Treppe hinauf f�hrt. Der neoklassizistische Dom ist eine Kreuzkuppelkirche mit einem Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes. Die zentrale Kuppel und die korinthischen S�ulen mit den Giebeldreiecken an den Enden des Kreuzes dominieren den �u�eren Eindruck.

Aussicht vom Nicolaidom

So ist der Dom von allen Seiten gut zu sehen. Wir hatten von hier oben einen sehr sch�nen �berblick �ber den unter uns befindlichen Platz mit seinen bunten H�userfassaden.

Der Architekt des Doms lie� sich von der orthodoxen Architektur in Russland inspirieren. Die vier kleinen Eckt�rme und die Statuen der zw�lf Apostel sowie die zwei Pavillons an den Seiten der Treppe wurden sp�ter hinzu gef�gt. Der ganz in Wei� gehaltene Innenraum des Domes ist �u�erst schlicht gehalten.

Nicolaidom/Helsinki

Der Altar befindet sich an der Ostseite, der Haupteingang ist hingewandten Westseite. Der einzige Schmuck des Kirchenraums sind Statuen der Reformatoren Martin Luther, Philipp Melanchthon und Mikael Agricola in den Ecken des Kirchenraumes. In einer Ecke befindet sich eine runde Kanzel mit einem goldenen Baldachin.

Nach dem Besuch des Doms machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof mit seinen sch�nen Eingangss�ulen, ein zeitlos sch�nes Architekturbeispiel des finnischen Jugendstils von 1916. Er gilt als architektonisches Meisterwerk mit seiner Fassade aus finnischem Granit. Besondere Merkmale

Bahnhof Helsinki

sind der Uhrturm und die neben dem Haupteingang stehenden Statuen. Vom Asematunneli aus k�nnen weite Teile der Innenstadt durch ein verzweigtes Netz von Tunneln, Passagen, Einkaufszentren und (teilweise als Schutzr�ume ausgelegten) Parkgaragen unterirdisch erreicht werden. Wir wollten jedoch etwas von der Stadt sehen und machten uns zu Fu� auf den Weg zur etwa einen Kilometer westlich vom Bahnhof gelegenen Temppeliaukiokirche, der ber�hmten Felsenkirche, vom Bahnhof aus etwa noch eine Viertel Stunde entfernt.

Felsenkirche Helsinki

Die Kirche wurde 1969 fertiggestellt und ist in einen Granitfels hineingebaut. Durch das Kupferdach mit seinen 180 Fenstern kommt jedoch Tageslicht herein. Die 5 bis 8 m hohen Kirchenw�nde bestehen aus unbehauenem Fels. Die Kirche hat bis zur Kuppelspitze eine H�he von 13 m und wird nicht nur f�r Gottesdienste, sondern auch f�r Konzerte regelm��ig genutzt. Au�erdem ist sie nat�rlich eine beliebte Touristenattraktion. Wir hatten Gl�ck noch hineinzukommen, denn zehn 10 Minuten sp�ter wurden alle Touristen wegen einer bevorstehenden Hochzeit hinausgebeten.

Auf dem R�ckweg zum Markt liefen wir durch die sch�nen Einkaufsstra�en Helsinkis bevor wir am fr�hen Nachmittag dann diese sehenswerte Stadt verlie�en .

finnische Rastst�tte

Bis zur ersten Pause in einer sehr gro�en Blockh�tte hatte sich das Wetter einigerma�en gehalten. Es hatte bisher zwischendurch immer mal wieder genieselt, doch die Feuchtigkeit trocknete durch den Fahrtwind auch wieder. Bald jedoch war�s damit vorbei. Immer noch darauf vertrauend, dass die Sonne bald wieder zu sehen sein w�rde, blieb der Regenkombi ausgezogen. Bis er schlie�lich als Zeichen der Kapitulation doch angezogen werden musste, jedoch nur noch das Entweichen des bisher gesammelten Wasser verhindern konnte. Roter Granit findet sich hier �berall: als nat�rlicher Felsen in der Landschaft, als riesige Brocken in den W�ldern oder verarbeitet als Stra�enpflaster oder glatt geschnitten und poliert als Hausverkleidung.

Relativ fr�h an diesem Tag hatten wir das Durcheilen dieser wundervollen Landschaft im Regen satt. Bereits am fr�hen Abend sa�en wir in einem wohlig geheizten Zimmer mit Blick auf Wald und See. Die nassen Klamotten waren vor der Heizung im Badezimmer aufgeh�ngt und wir genossen unser Andenken aus Russland.

Sonntag, 13.07.03, heutige Strecke: Joutsa - Taninhaara - Rutanlahti - Jyv�skyl� - 630 - Saarijh�rai - 13 - Humppiv - 646 - Kinnula - 759 - Kannus - 771 - Himanka - 8 - N�he Rautila (Finnland) ... zur �bersicht

Heute genossen wir endlich wieder die Sonne, den ganzen Tag �ber. Wir fuhren durch W�lder an Seen vorbei, oft kilometerlang ohne anderen Fahrzeugen zu begegnen.

Lupinen am Wegrand

Die Luft war ges�ttigt mit D�ften. Lupinen wuchsen am Wegrand und Rapsfelder s�umten h�ufig unseren Weg. Durch ihren Duft waren sie meist schon wahrnehmbar bevor wir sie �berhaupt sahen.

Zur K�ste in Richtung Nordwesten hin wurden die Stra�en wieder gerader und oft konnte man schon weit im Voraus sehen, wie sie sich �ber die Bergr�cken schmiegten. Auf der K�stenstra�e angekommen, bogen wir in einen Waldweg ein, um die Ostsee endlich wieder einmal sehen zu k�nnen. Bis zum Strand gelangten wir auf diesem Weg allerdings nicht, so dass wir wieder umkehren mussten. Und dabei geschah es!

Hinweis auf Elche

Zum Reinspringen!

Ich hielt im nochmals an, um zu pinkeln, und als ich aus dem Geb�sch zur�ck kam, winkte Andrea wild und gab mir hier- durch zu verstehen, dass ich mich beeilen solle zur�ck zu kommen. Ich erwartete etwas Ungew�hnliches wie etwa ein zahmes Eichh�rnchen oder einen Vogel und sah in diesem Moment tats�chlich eine Elch- kuh, die kurz ihren Kopf zu uns aus den B�umen hervor streckte. Da ich angerannt kam, war sie nat�rlich nicht lange zu sehen und suchte verst�ndlicherweise schnell das Weite.

Aufl�sung der Socken

Es war heute sehr warm. Als wir an einem der Ostsee vorgelagerten See vorbei kommen, beschlie�e ich mich spontan zu einem kleinen Abk�hlungsbad. Andrea traut sich nat�rlich nicht! Nach einigen Runden jedoch geht die Fahrt wieder weiter und wir finden in der N�he von Rautila eine Unterkunft. Die Holzhaus-Siedlung hinter der D�ne geh�rt zu einem Hotel und f�r 92 Euro inkl. Fr�hst�ck geh�rt sie in dieser Nacht uns beiden. Den ganzen Tag �ber war es heute sehr warm gewesen. So warm, dass die Socken anfingen, sich in den Schuhen aufzul�sen.

Unterkunft an der finnischen Ostsee-K�ste

Ostsee-Strand

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