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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 515 vom 08.06.2025Tag 23 – Von den Bergen ans Meer: Cherni Osam bis Varna (392 km)Bild: ein Abschiedsfoto mit meinen herzlichen Vermietern
Karte: die bisherige Strecke ![]() Bild: die Rechnung heute morgen - günstiger geht´s wohl nicht mehr
Der heutige Tag begann ruhig und angenehm in Cherni Osam – diesem kleinen Bergdorf, eingebettet in die bewalde-ten Höhen des Balkan-gebirges. Beim Frühstück, das aus Spiegel-eiern auf frischem Brot, knackigem Salat, saftigen Tomaten und Gurken-scheiben bestand, genoss ich noch einmal die herzliche Gastfreund-schaft meiner Gastgeber. Es gab ein letztes Erinnerungsfoto, das ich ihnen am Abend per WhatsApp schicken wollte – eine kleine Geste des Dankes für die warmherzige Aufnahme. Bild: ein Monument auf der Route, scheint ein Sportler gewesen zu sein Ursprünglich hatte ich überlegt, direkt weiter nach Bukarest zu fahren – der rumänischen Hauptstadt, die gar nicht mehr so weit entfernt ist. Doch da Judith erst ab Dienstag dort ist, beschloss ich spontan, noch einmal die bulgarische Schwarzmeerküste anzusteuern. Der Wetterbericht versprach dort eine etwas erträglichere Hitze, was mich bei über 30 Grad am heutigen Tag sehr verlockte. Durch die Ausläufer des BalkangebirgesAm Vormittag führte mich die Strecke zunächst über schmale Nebenstraßen durch hügeliges Terrain. Die Landschaft war geprägt von ausgedehnten Laubwäldern, verstreut gelegenen Gehöften und blühenden Wiesen. Doch schon bald wich die abwechslungsreiche Berglandschaft einer flacheren, agrarisch genutzten Region. Die Straßenqualität ließ auf den kleineren Routen oft zu wünschen übrig: Schlaglöcher, ausgewaschene Randbereiche und gelegentliche Schotterabschnitte verlangten Aufmerksamkeit. Bild: Pause an einer Kapelle Die Vegetation wurde spärlicher, die Weite der Landschaft nahm zu. Ich passierte viele kleine, eher ärmliche Ortschaften, in denen das Leben an diesem Pfingstsonntag dennoch erstaunlich aktiv war: Menschen arbeiteten auf den Feldern, Ziegen und Hühner liefen über die Dorfstraßen, und ich begegnete vielen Angehörigen der Sinti- und Roma-Communities. Bild: Irgendwo stand ein einsamer Industrieschornstein als Mahnmal längst vergangener Produktionsstätten auf weiter Flur. Die Armut war sichtbar, aber ebenso auch ein stiller Stolz in der Art, wie die Menschen ihre Häuser pflegten und ihre Gärten bestellten. Veliko Tarnovo – Historische Perle am Yantra-FlussEin echtes Highlight des Tages war mein Zwischenstopp in Veliko Tarnovo. Die Stadt zählt zu den schönsten und geschichtsträchtigsten Orten Bulgariens. Schon bei der Anfahrt beeindruckte der Blick auf die terrassenförmig angelegten Häuser, die sich an die Hügel entlang des Yantra-Flusses schmiegen. Bild: Veliko Tarnovo Im historischen Zentrum dominierte die imposante Festung Zarewez, deren steinerne Wehrmauern sich weit über die Hügel erstrecken. Kopfsteinpflastergassen führten durch die Altstadt, gesäumt von liebevoll restaurierten Häusern, kleinen Galerien und Cafés. Trotz der Mittagshitze war viel los – Touristen schlenderten durch die Gassen, Fotografen suchten nach dem besten Blickwinkel, und die Atmosphäre war sehr lebendig. Ich hätte gerne länger verweilt, doch die Hitze trieb mich weiter. Ein technisches Problem und ein zäher RittAn einer Tankstelle, während ich mir ein Eis gönnte, machte ich eine unschöne Entdeckung: Eine Schraube der Motorhalterung war abgebrochen – ausgerechnet an der Stelle, an der auch der rechte Sturzbügel befestigt ist. Das Gewinde steckt noch im Guss des Motors – ein klarer Fall für eine Werkstatt, da Ausbohren nötig wird. Ärgerlich, aber momentan hoffentlich nicht kritisch. ![]() Bild: Eine Schraube der Motorhalterung fehlte. Am Nachmittag ging es dann auf breiteren Straßen weiter Richtung Varna. Die Strecke war lang und wenig aufregend – weite Felder, monotone Agrarflächen, kaum Kurven. Die Temperatur lag deutlich über 30 °C, und meine Motivation ließ nach. Erst etwa 30 km vor Varna verspürte ich erstmals eine angenehmere Brise – ein Vorgeschmack auf das Meer. Der Fahrtwind wurde kühler und plötzlich wurde das Fahren etwas angenehmer. Ankunft in Varna – Zwischen Strand und TourismusAm späten Nachmittag erreichte ich endlich Varna, Bulgariens drittgrößte Stadt und wichtigste Hafenstadt am Schwarzen Meer. Ich fand eine einfache, aber saubere Unterkunft etwa 1,5 km vom Strand entfernt. Die Preise hatten es in sich – hier merkt man den Unterschied zum ländlichen Bulgarien deutlich. Der Tourismus bestimmt das Geschehen, das Angebot ist auf westliche Ansprüche zugeschnitten. ![]() Bild: Ein Motorradgespann gesehen in Varna Für zwei Nächte habe ich mich hier einquartiert – morgen bleibt das Motorrad stehen. Ich freue mich darauf, mich zu Fuß zu bewegen, zum Strand zu gehen, das Meer zu sehen und vielleicht sogar ein Bad zu nehmen. AusblickÜbermorgen geht es weiter – dann werde ich Bulgarien verlassen und über die Donau nach Bukarest fahren, wo Judith auf mich wartet. Der heutige Tag war kein fahrerisches Highlight, aber er brachte mich wieder an einen neuen Ort, ans Meer, in eine andere Stimmung – genau das macht diese Reise aus.
Kilometer heute: 392 km ![]()
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