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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerät einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und – zack! – ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 517 vom 10.06.2025Tag 25 – Von der Schwarzmeerküste ins Herz Rumäniens: Albena bis Bukarest (313 km)Bild: ein Flugplatz im Dornröschenschlaf bei Silistra
Karte: die Fahrstrecke Der 25. Tag meiner Motorradtour begann heute bewölkt. Die Sonne ließ sich zunächst nicht blicken – dichter, grauer Himmel begleitete mich in der ersten Stunde. Es war deutlich frischer als gestern, die Temperaturen lagen am Morgen bei etwa 17–18°C, und ein böiger Wind aus Nordost machte sich schnell bemerkbar. Immer wieder spürte ich, wie mein Motorrad durchgeschüttelt wurde – nicht unbedingt gefährlich, aber durchaus anstrengend. Baustellen und schlechte Straßen – der Weg in den NordenDie ersten Kilometer in Richtung Norden glichen einem Hindernisparcours. Zahlreiche Baustellenfahrzeuge säumten die Landstraße, offenbar fanden hier umfangreiche Straßenarbeiten statt. Der Straßenzustand war über weite Strecken sehr schlecht: holprig, bröckelnder Asphalt, Schlaglöcher – Konzentration war gefragt. Ich kam nur langsam voran, was immerhin den Vorteil hatte, dass ich die Umgebung umso bewusster wahrnahm. Landschaften, Landwirtschaft und viel EinsamkeitDie Route führte mich durch eine weitgehend landwirtschaftlich geprägte Region. Weite Felder, Obsthaine und vereinzelte Viehweiden bestimmten das Bild. Die Vegetation zeigte sich früh-sommerlich grün, mit Getreidefeldern, die schon leicht golden zu schimmern begannen. Dazwischen standen ab und an Sonnenblumen, die sich gen Himmel reckten. Fahrzeuge begegneten mir kaum – die Straßen waren nahezu leer, was das Fahren angenehm ruhig, aber auch etwas einsam machte. Kurze Rast: Kamenski-KlosterEin besonderes Highlight am Weg war meine Rast am Kamenski-Kloster – ein kleiner, versteckter Ort der Ruhe. Das Kloster liegt abgelegen und scheint kaum touristisch erschlossen zu sein, was dem Besuch eine besondere Authentizität verlieh. Die alten Mauern, umgeben von Bäumen und Wiesen, strahlten eine angenehme Gelassenheit aus. ![]() Bild: am Kamenski-Kloster Ein Flugplatz im Dornröschenschlaf bei SilistraEtwa 20 Kilometer vor Silistra, auf der E71, entdeckte ich einen alten Flugplatz, auf dem mehrere Flugzeuge standen – Flight School Rebus. Auf den ersten Blick wirkte hier nichts mehr betriebsbereit. Die Maschinen sahen aus, als hätten sie seit Jahren keinen Start mehr erlebt: abblätternder Lack, flache Reifen, verwitterte Tragflächen. Ich frage mich: Täusche ich mich, oder ist hier tatsächlich nur noch Vergangenheit übrig geblieben? Eine faszinierende Kulisse jedenfalls, ein Hauch von „Lost Place“. ![]() Bild: bei der Flight School Rebus Grenzübergang bei Silistra – Rumänien ruft![]() Bild: Warten auf die Fähre hinüber zu Rumänien
In Silistra ange-kommen, führte mein Weg zur Grenze nach Rumänien. Hier wartete ich gemein-sam mit anderen Reisenden auf die Fähre über die Donau nach Chiciu, dem rumänischen Ufer. Während der Überfahrt kam es zu einem netten Gespräch mit einem rumänischen Paar, das mich auf mein Motorrad ansprach. Sie leben heute in Deutschland, verbrachten aber ihren Urlaub im Heimatdorf in Rumänien. Bild: bereit zur Überfahrt über die Donau Sie waren in Bulgarien gewesen, um dort günstig einzukaufen, erzählten sie mir lachend. Es war ein angenehmer Austausch über Reisen, Heimat, Unterschiede in den Preisen – und das Gefühl, zwischen zwei Ländern zu leben. Eine dieser Begegnungen, die einem die Grenzen Europas plötzlich ganz nah und menschlich erscheinen lassen. Abstecher zum See bei FaureiAuf dem weiteren Weg nach Bukarest legte ich einen kleinen Abstecher zum See bei Faurei ein. Die Landschaft veränderte sich hier langsam: flacher, weitläufiger, mit einzelnen Baumgruppen und sanften Erhebungen. Der See wirkte wie ein stiller Spiegel in der beginnenden Abenddämmerung – ein kurzer Moment der Ruhe und Schönheit, bevor es auf die letzten Kilometer Richtung Hauptstadt ging. Bild: Eine Kuh am Weg, allerdings angeleint Ankunft in Bukarest – Wiedersehen mit JudithGegen 18:30 Uhr erreichte ich schließlich mein Tagesziel: Bukarest. Judith erwartete mich bereits vor dem Hochhaus im Norden der Stadt, in dem sie derzeit lebt. Die Wiedersehensfreude war groß, und wir ließen den Tag gemeinsam in der Innenstadt ausklingen. Wir spazierten durch das quirlige Zentrum, aßen lecker und unterhielten uns lange. Dabei fiel mir sofort auf, wie modern und jung Bukarest wirkt – viele Studierende, stylische Cafés, innovative Restaurants. Die Stadt hat definitiv mehr zu bieten, als ich bislang vermutet habe. ![]() Bild: Ein Prosit auf das Wiedersehen mit Judith Fazit des TagesHeute war ein abwechslungsreicher und in jeder Hinsicht spannender Tag. Vom windigen Start an der Küste, über das landwirtschaftliche Bulgarien, stillgelegte Flugzeuge und eine historische Donau-Fähre, bis hin zur pulsierenden Hauptstadt Rumäniens – 313 Kilometer voller Kontraste und kleiner Geschichten. Morgen möchte ich mehr über Bukarest erfahren – über Geschichte, Menschen, Kultur und das moderne Leben hier. Ich bin gespannt, was die rumänische Metropole noch für mich bereithält. ![]()
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