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Ein Blick in mein Reise-TagebuchWie schnell verblassen doch im Alltag Ereignisse und Erinnerungen. Im digitalen Zeitalter, in dem vieles mit einem Klick erledigt ist, gerä¤t einiges auch schnell wieder in Vergessenheit. Aus diesem Grund habe ich mir dieses kleine Reisetagebuch gebastelt, in dem ich die schönsten Erinnerungen an Reisen, manchmal aber auch nur an besondere Erlebnisse festhalten kann. Schnell ist das Smartphone gezückt und 'zack'! ist der Moment auf dem Handy gespeichert. Als Whatsapp-Nachricht mit Gruß an die Liebsten wäre er jedoch alsbald wieder aus dem Sinn und in den Tiefen der Handy-Bildergalerie verschwunden. Hier kann ich die Highlights des Tages in Wort und Bild hinterlegen. Sicherlich könnte man so manches Bild noch nachbearbeiten und vielleicht auch noch umfangreicher beschreiben. Doch das kann ich später ja immer noch machen, wenn ich wieder vor dem Laptop sitze. Jetzt heißt es erst einmal, viel Spaß beim Durchblättern! Eintrag 551 vom 05.09.2025Tag 6 – Ballygally – Letterkenny (ca. 292 km)
Bild: auf der Torr Head Scenic Route entlang der Küste
Heute stand eine der längsten und zugleich eindrucksvollsten Etappen unserer Irland-Rundreise auf dem Programm. Schon früh am Morgen verabschiedeten wir uns vom Ballygally Castle Hotel, wo wir sogar das Glück hatten, Delfine direkt vor dem Ufer vorbeiziehen zu sehen – ein wunderschöner Start in den Tag.
Bild: Delfine bei Ballygally Von Ballygally führte uns die Route zunächst auf der A2 entlang der Küste bis nach Cushendall. Schon hier zeigte sich, dass die Straßenverhältnisse sehr unterschiedlich sind: mal breit und flüssig zu fahren, dann wieder schmal und kurvig, sodass höchste Aufmerksamkeit gefragt war. Hinter Cushendall bogen wir auf die schmale Torr Head Scenic Route ab – eine atemberaubende Küstenstraße, die mit ihren steilen Anstiegen und engen Kurven nichts für schwache Nerven ist. Bei Gegenverkehr musste man das Motorrad buchstäblich auf den Zentimeter genau im Griff haben. Dafür wurden wir mit spektakulären Ausblicken auf das Meer belohnt. Wir legten dort auch eine kleine Wanderung zum alten Leuchtturm ein, der wie ein stummer Wächter über der Küste thront.
Bild: auf dem alten Leuchtturm
Über Ballyvoy erreichten wir Bally-castle und folgten der berühmten Causeway Coastal Route weiter. Die Landschaft wechselte zwischen rauer Steilküste, grünen Hügeln und kleinen Sandbuchten – einfach traumhaft. Die Abzweigung zur Carrick-a-Reed Rope Bridge nahmen wir mit, entschieden uns aber gegen den Fußmarsch über die Seilbrücke, da das schon einiges an Zeit beansprucht hätte. Auch den Giant’s Causeway passierten wir, verzichteten jedoch auf den Besuch – zu viele Busse und Touristen hielten uns davon ab. Stattdessen genossen wir die Fahrt entlang der Küste, immer mit dem wilden Atlantik im Augenwinkel. Ein kurzer Halt in Bushmills – wo die berühmte Whiskey-Destillerie ihren Sitz hat – durfte natürlich nicht fehlen. Von dort aus führte uns der Weg an der Burgruine Dunluce Castle vorbei nach Portrush und Portstewart. Schließlich erreichten wir die Fähre am Magilligan Point und setzten über den Lough Foyle nach Moville über. Zurück auf irischem Boden gönnten wir uns im „Mc Laughlin’s Coffee House“ eine verdiente Stärkung, bevor es weiter in Richtung Norden ging.
Bild: Pause bei Mc Laughlin’s Coffee House Ein Abstecher führte uns bis zum Malin Head, dem nördlichsten Punkt Irlands und gleichzeitig Teil des „Wild Atlantic Way“. Schon die Anfahrt dorthin ist ein Erlebnis: schmale Straßen schlängeln sich durch karge Landschaften, immer wieder öffnen sich weite Blicke auf den tosenden Atlantik. Am Parkplatz angekommen, weht uns ein kräftiger Wind entgegen – kein Wunder, denn hier ist man dem Ozean ganz unmittelbar ausgesetzt.
Bild: am Malin Head Von der Spitze aus sieht man an klaren Tagen bis zu den schottischen Hebriden. Auf den Felsen sind noch Reste einer alten Signalstation aus dem Zweiten Weltkrieg erkennbar, und ein großes, weiß gestrichenes „ÉIRE“-Zeichen erinnert daran, dass Flugzeuge damals wussten: Hier beginnt Irland. Für Wanderer gibt es mehrere kleine Pfade entlang der Klippen, die atemberaubende Panoramablicke eröffnen. Malin Head ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch ein Ort voller Mythen und Legenden. Seefahrer fürchteten die stürmischen Wellen rund um den „Hell’s Hole“, eine tiefe, schmale Spalte im Felsen, in die das Meer mit donnerndem Getöse hineinschlägt. Und für Filmfreunde: Hier wurden Szenen für Star Wars – The Last Jedi gedreht, was dem Ort in jüngerer Zeit zusätzliche Bekanntheit brachte.
Nach dieser intensiven Erfahrung steuerten wir den Grianán of Aileach an, eine alte Ringfort-Anlage
Bild: am Grianán of Aileach Von den restaurierten Mauern aus bietet sich ein 360°-Panoramablick, der an klaren Tagen weit über Lough Foyle, Lough Swilly und die sanften Hügel von Donegal reicht. Kein Wunder, dass dieser Ort seit jeher strategisch so bedeutsam war – von hier konnte man das Land und die See kontrollieren. Die Anlage wurde im 12. Jahrhundert von den O’Briens zerstört, doch ihre beeindruckenden Reste ziehen bis heute Besucher in ihren Bann.
Bild: am Grianán of Aileach Die Atmosphäre oben auf dem Hügel ist einzigartig: Man fühlt sich gleichzeitig in die Vergangenheit zurückversetzt und von der Weite der Gegenwart ergriffen. Ein großartiger Moment zum Innehalten nach einem langen Fahrtag.
Bild: in Londonderry
Anschließ-end fuhren wir weiter nach London-derry, wo wir am Mahnmal anhielten. Untrenn-bar mit der Stadt verbunden ist der „Bloody Sunday“ vom 30. Januar 1972: Bei einer friedlichen Bürger-rechtsde-monstration im Stadtteil Bogside schoss das britische Militär in die Menge. 14 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Die Demonstration richtete sich gegen die damalige Praxis der britischen Regierung, Menschen ohne Gerichtsverfahren zu internieren – eine Maßnahme, die vor allem Katholiken traf. Der Blutsonntag wurde zu einem Wendepunkt des Nordirlandkonflikts: Die Gewalt eskalierte, das Vertrauen in den britischen Staat brach zusammen, und viele junge Leute schlossen sich in der Folge der IRA an. Jahrzehntelang stritten Politik und Gesellschaft über die Verantwortung. Erst 2010 kam eine neue Untersuchungskommission („Saville Inquiry“) zu dem Ergebnis, dass die Toten unschuldig waren und keine Bedrohung dargestellt hatten. Der damalige britische Premierminister David Cameron entschuldigte sich offiziell – ein Schritt, der in Derry bis heute von großer Bedeutung ist. In der Stadt erinnern eindrucksvolle Wandgemälde (Murals), Gedenkstätten und das „Museum of Free Derry“ an diesen tragischen Tag. Vor Ort zu stehen, macht die Geschichte sehr greifbar und sorgt für einen stillen Moment der Besinnung. Am Abend erreichten wir schließlich Letterkenny, wo wir unser Hotel bezogen. Nach fast 300 Kilometern voller Eindrücke – Küstenpanoramen, geschichtsträchtigen Orten, schmalen Straßen und stürmischem Atlantikwetter – fielen wir nach dem Abendessen müde, aber nachdenklich und glücklich in unsere Betten.
Bereits freigeschaltete Kommentare:
Frank T aus W
– Irland
Hallo Reinhold,
weiterhin eine superschöne Reise und immer gute Fahrt. Wenn Du an den Cliffs of Moher bist, vergiss nicht dem Dorf Doolin einen Besuch abzustatten! 5 Häuser, 4 Pubs - das ist Doolin, die Hauptstadt der irischen Pub-Music... Gruß Frank aus Wuppertal
Gröhlebär
– B1-Treffen 2025
Hallo Telli! Genauso war es! Ein schöner und realistischer Bericht über unser B1-Treffen😎
Coskun Sevinc
Tolle bilder von Rumaenien....wünsche dir weiterhin gute fahrt....lg
Gaby Ritgen
Wow, tolle Tiere 🐻. Doch sicher nicht zum Kuscheln.🙈
LG
Reinhold
Hallo Beate! Das hätte ich mich nie getraut, anzuhalten, Gang raus, Handschuhe aus, Handy zücken und dann das ganze wieder retour. Meine GoPro auf dem Helm war so eingestellt, dass alle 30 s ein Foto gemacht wurde, während ich mit eingelegtem Gang und der Hand am Gasgriff fluchtbereit war.
Schöne Grüße
Beate Becker
Krass!! Du bist ja mutig, stehen zu bleiben und noch Fotos mit ruhiger Hand zu machen!! Gute Fahrt weiterhin! 🌰🌰🌰
Manfred
Allzeit gute Fahrt „Steve“ und liebe Grüße aus Köln
Danail Ivanov
Great diary, we looked at your travels, a great idea to remember. Thank you for the good review.
Danail Ivanov
Thank you for being our guest, you and your family are always welcome.
Cornelia Michel
Grüße aus der Provence🍷🚴♀️🪛☀️🙇♀️
Hans -Joachim Gröhlich
Sieht aus wie ein UFO aus der Steinzeit 😉 viele Grüße aus Island
Christof J.
Noch viel Spaß auf der Reise ⛹
Coskun Sevinc
Hallo Mein Freund
wünsche dir eine gute fahrt und liebe grüsse von der Familie Sevinç.....
Birgit
Hallo Reinhold
Es ist nach wie vor spannend deine Reiseberichte Abends zu lesen Das Beben der Erde braucht kein Mensch . Wünsche dir das du gut weiter kommst und noch viele interessante Begegnung hast und wir noch viel zum lesen bekommen was du so Erlebst. Liebe Grüße aus Heroldsberg Birgit
Achim Holloh
Viel Spaß und liebe Grüße an deine "Schutzbefohlenen" 😁
Reinhold
Dankeschön, da freue ich mich auch schon drauf auf das Wiedersehen.
Albrecht Kimmel
Weiterhin tolle Erlebnisse und eine gute Fahrt🙇✋🏽👩 🚴♂️⚽
Bis bald auf ein Wiedersehen bei der Irland Tour
Reinhold
Dankeschön 🍫
Uwe Volz
Schön gemacht deine Seite - ich reise quasi mit 🤏
Norbert
👍. Viel Spaß und gutes Fahren!
Anke Wolf
Oh, das hört sich traumhaft an👏👍
Wolfgang
Prima! steinbrücke gefunden. Sind ja noch mehrere auf deinem Weg. Vielleicht kommst du noch an welchen vorbei.Ja, die Strassen im Pindos sind wild. Aber kein Wunder, die Gegend ist sehr einsam, und die Strassenmeisterei muss viele viele Kilometer Strasse davor bewahren, von der Natur überwuchert zu werden.
Reinhold
@Wolfgang
Dankeschön für den Tipp, da will ich dann morgen mal schauen, ob ich die Steinbrücken um Ioannina auf dem Weg zu den klöstern finde.
Birgit
Hallo Reinhold ,
Nach so viel Km hast ein Stiefelbier verdient . Und wie ich lese ist deine Fahrt auch nicht langweilig . Wünsche Dir ein gute Fahrt mit vielen spannenden Begegnung und Erlebnissen. Immer schön sitzen bleiben ⛹! Liebe Grüße von Birgit aus Heroldsberg
Hans Michaeli
Wir wünschen dir eine wunderschöne und unfallfrei Reise. Wie gerne wäre ich jetz mit dir unterwegs.Aber zum Trost sehen wir uns ja bald wieder wenn wir nach Irland fahren. LG Hans und Simone
Wolfgang
Servus Reinhold
Wünsche dir eine erlebnisreiche und unfallfreie Türkeitour! Du hast ja auf deiner Website nach Tipps gefragt: die Steinbrücken um Ioannina sind sehenswert, Meteora bist du eh, plane hier besser 1,5 bis 2 Tage, weil nicht jedes Kloster ist jeden Tag offen. In der Türkei ist Bursa sehenswert. Freue mich wenn du auf der Rückreise zu uns kommst. Gästezimmer ist bereit. Info dazu: am 28.-29.6. sind wir nicht daheim.
Wilhelm
Moin Reinhold.
Ich wünsche dir eine schöne Tour und immer zwei Finger Platz unterm Ventildeckel. Grüße vom Niederrhein
Jaffa
Gute Reise 🤚
Reinhold
Hallo Birgit!
Du warst mir eine angenehme Begleiterin. Gerne würde ich dich nochmals mitnehmen. Vielleicht klappt's ja im nächsten Jahr wieder? Bis dahin noch eine schöne und unfallfreie ⛹ Zeit. Liebe Grüße Reinhold
Birgit
Hallo Reinhold
Bin begeistert von deinen Berichten und konnte es in Ruhe noch einmal ansehen und lesen was wir in Böhmen so gesehen und gefahren sind. Werde es mir immer wieder gerne ansehen. Und natürlich weiterhin mir deine Bericht ansehen und lesen wenn du unterwegs bist. Wäre schön wenn wir uns mal wieder sehen auf einer Tour ⛹ Liebe Grüße aus Heroldsberg Birgit
Irmgard
Die Schneeflocken auf dem Bildschirm, die da ständig runterfallen, mache mich total kirre😄
Werner
– Test von Werner
mit Umlauten ÄÖÜßüöä und Emoji
Es freut mich das die Umlaute nun angezeigt werden können, übrigens eine sehr schöne Seite, die du hier gebaut hast Bis bald! 😃 😴 😱 😸
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